Als ich mein Herz an die Bananenstaude verlor
Das kleine ein Zimmer Häuschen auf la Gomera in El Cabrito steht inmitten einer Bananenplantage. Umgeben von dieser Pracht spaziere ich täglich einige Male in diesem Naturspektakel, und ich liebe diese Paradiesfeigen. Ihre grossen fleischigen hellgrünen Blätter, das farbenfrohe Bananenherz mit den herrlich kräftigen Blüten und die vielen nahrhaften Früchten lassen mich staunen, erfreuen meine Seele und bewegen meine Fantasie. Denn grundsätzlich blühen nur Bananen, denen es richtig gut geht.
Die Blütenfarben bei meinen Bananenstauden stehen sich komplementär im Farbkreis gegenüber. Visuell sind es Form und Farbe, die mich faszinieren. Ich suche bei meinen Motiven nach Unversehrtheit, einer Sprache und einem Gefühl von Leichtigkeit. Meine Bananenbilder können einfach als Liebe zur Natur verstanden werden und lassen viel Spielraum für eigene Interpretationen. Sie sind sorgfältig komponiert und ergründen die Wirkung in der Ölmalerei auch gegenüber der Fotografie.
Die Banane ist immer wieder in der Kunst vertreten. Zum Beispiel als Symbol des Widerstands «Bananagate» und «Consumptive Art» der Künstlerin Natalia LL oder auch als Pop-Art von Andy Warhol. «Art Basel-:-Künstler isst 120'000.—Dollar teure Banane» «Ganz schön Banane -:- ein selbstironisches Symbols für den überdrehten Kunstbetrieb» «Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin -:- Britta Kadolsky.
"Wenn zweimal geht die Sonne auf... Hinaus aus dem Haus, dem weissen, denn blauer wirds heut nimmermehr, und der Felsen brennt auch schon in seinem stärksten rot... Gedankenverloren den Berg hinab, das Herz weit geöffnet fuer den Augenblick. Der Tag liegt beinahe schon hinter dir, flüstert das Licht. Lautlos schwebend dem Meer entgegen, welches wie ein Spiegel silbrig glänzend den Himmel hinabzieht zur Mutter Erde. Da, wo frueher das Berg-Wasser munter vorbeirauschte, ists, auffällig still. Vereinzelt noch säumen Bananen- Stauden den Beton. Ploetzlich ein Leuchten nah der Erde. Wie wenn jemand vergaß ein Licht auszuschalten. Rosarot lieblich strahlt es hindurch durch ein abstehendes Bluetenblatt einer senkrecht herabfallenden Sichelbluete! Ein Wunder? Bisher war da das Bananengelb und der vom Winde zerrissene Blaetterschopf, die mich bannten. Doch heute überrascht mich das zaertlichste Rosa! Aehnlich wie damals, als ich das erstemal diese Farbe für mich entdeckte und sie einen besonderen Raum in meinem Bild bekam. - Zum zweiten Mal geht mir die Sonne auf und mein Herz klopft ein danke..." Barbara Wolf
la Gomera, Erdfarben aus Eigenproduktion
Aquarellstudien auf Papier, 2022
kurze Aktstudien aus dem Jahr 1999